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Bitte beten Sie mit uns für Armenien.

Das christliche Land im Kaukasus erlebt in diesen Tagen einen Alptraum. Durch die Kämpfe um Berg-Karabach sind mehrere tausend Menschen auf der Flucht, die meisten von ihnen sind Kin- der und Frauen. Sie sind dringend auf Hilfe angewiesen, es fehlt ihnen an Waser, Lebensmitteln und medizinischer Hilfe. Wir möchten Flüchtlingsfamilien mit Essen und Medikamenten helfen.
Auch sind inzwischen schon zahlreiche Todesopfer zu beklagen, viele von ihnen sind gerade erst 18 – 20 Jahre alt.
„Jeden Tag finden in Vanadzor Begräbnisse statt,“ berichten unsere Mitarbeiter aus Armenien. Vom Tod ihrer Söhne und Ehemänner sind auch Familien betroffen, die wir seit Jahren kennen und begleiten. So wie Gohar. Ihr Sohn Ararat Asligan ist Berufssoldat. Der 39jährige Familienvater wurde in den Kämpfen schwer verletzt, ist nun aber auf dem Weg der Besserung.
Vor einem Jahr haben wir Gohar und einige andere Frauen aus dem Armutsviertel „Karadok“ in Vanadzor zu einem Urlaubstag im Grünen eingeladen, um einmal rauszukommen. Gemeinsam ha- ben wir gegessen, gebastelt, gebetet und gesungen.
Keine von ihnen hätte sich vorstellen können, dass ihre Söhne im Kampf fallen oder schwer verletzt würden. Oder dass eine Pandemie ihre Frauen-Gebetstreffen verhindern würden. Seit Mona- ten können sie sich als Gruppe nicht mehr zum Gebet treffen. Dies ist jetzt ganz besonders schwer. Jetzt, wo viele Menschen mit Angst, Trauer und dem Tod konfrontiert sind. Reguläre Gottesdienste dürfen in Armenien seit Monaten nicht stattfinden. Trotzdem fand ein landesweites Friedens-Gebet statt, an dem viele Menschen über die Medien teilnahmen.
Die Krankenhäuser sind mit Verletzten überfüllt. Am Corona-Virus erkrankte Patienten müssen oft selbst sehen, wie sie Zuhause zurechtkommen. Gohar zum Beispiel ist schwer an Corona erkrankt und hat große Atemprobleme, sie liegt Zuhause und braucht viele Medika- mente, die sie auch bekommt. Die Zahl der Infizierten ist auch in Armenien stark angestiegen. Nur unter größter Vorsicht können unsere Mitarbeiter die Menschen in den heruntergekommenen Häusern und Wohnheimen besuchen. Viele von ihnen sind infiziert – hygienische Standards sind hier Fehlanzeige: die meisten haben weder eigene Toilet- ten noch fließendes Wasser in ihrer Wohnung.
Etliche Frauen, die beispielsweise als Bedienung oder Küchenhilfe in einem Restaurant arbeiteten, sind seit Monaten arbeitslos. Schon vor dem Krieg um Berg-Karabach haben wir wegen der Pandemie die Zahl der Lebensmittelpakete aufgestockt. Wir versorgen nun 360 Familien einmal im Monat mit Reis, Mehl, Öl, Zucker, Keksen und Waschmittel, statt nur 300 Familien.
Und an Weihnachten möchten wir zusätzlich 120 bedürftige armenische Familien mit Lebensmitteln beschenken, die nicht in unserem regulären Versorgungsprogramm sind. Außerdem benötigen wir Ihre Spenden für Lebensmittel und Medikamentennothilfe.
Bitte beten sie um einen baldigen dauerhaften Frieden, für Trost und Hilfe für die trauernden und geflüchteten Menschen und für die humanitäre Versorgung. Im Namen der armenischen Familien bedanken wir uns für Ihre Hilfe.